Aus der Geschichte des Dorfes Klein Lobke

Am 20.März 1178 ist Klein Lobke erstmals urkundlich erwähnt. Bischof Adelog von Hildesheim gab seine
Zustimmung zum Bau einer Kirche in Lobke. Damit wurde Süd- und Nord-Lobke vom Kirchspiel Lühnde
getrennt. Diese entsprechende Urkunde ist abgedruckt im Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim.

Die Namensgebung unserer Ortschaft ist vielfach geändert; es finden sich u.a. Formen wie Loabeke
und Lobeke. Der Name weist auf einen Bach und Wald hin, nämlich Loh = Wald und Beke = Bach.

Im Jahre 1307 bzw. 1401 werden die Namen Groß und Klein Lobke genannt. Bis ins 15. Jahrhundert
waren beide Dörfer dem Bischof von Hildesheim unterstellt; mit seiner Einwilligung wurde Klein Lobke
an das Kloster Wienhausen übergeben, weltlich unterstand es den welfischen Herzögen.

Als durch die Hildesheimer Stiftsfehde (1519-1523) auch unser Dorf infolge Krieg zerstört worden war,
griffen die Herzöge Heinrich und Erich fördernd ein, damit der Ort wieder hergerichtet wurde. Er blieb
im Besitz der drei Welfenhäuser, bis er 1643 endgültig lüneburgisch wurde. Das Amt Ruthe, somit auch
Groß Lobke, blieb bei Hildesheim, Klein Lobke wurde dem Amt Ilten zugeschlagen und somit zum
"Goßen Freien". So geht seit 1643 die Grenze zwischen Lüneburg und Hildesheim mitten durch unser
Kirchspiel und trennt die beiden Dörfer endgültig ihrer politischen Zugehörigkeit nach.

Weil Klein Lobke nicht von Anfang an zum Großen Freien gehört hatte, nahm es eine Sonderstellung ein.
Als 1873 das Iltener Amtshaus an Dr. Wahrendorff verkauft wurde und der Erlös unter den Freien verteilt
wurde, bekamen die freien Höfe in Klein Lobke nur ein Drittel dessen, was die anderen erhielten.

Nun noch einmal zurück zur Kirchengemeinde. Weil Klein Lobke eine andere Obrigkeit hatte als Groß Lobke
und der damalige Herzog die Reformation eher einführte, die Landeskinder aber die Religionszugehörigkeit
ihres Landesherrn zu teilen hatten, wurde Klein Lobke früher evangelisch und konnte nicht nach Groß Lobke
zur Kirche gehen. Also wurden die Bewohner nach Harber eingepfarrt.

Wie lange diese Einpfarrung gedauert hat, weiß man nicht, vermutlich lange. Bis heute gibt es aber die
Flurbezeichnung "Harberstieg". Das soll ein Kirchweg nach dort gewesen sein.

Das Wappen von Klein Lobke stellt den Löwen der "Freien" dar. Die frühere Zugehörigkeit zum
Fürstentum Hildesheim wird durch die Farben rot/gold angedeutet. Politisch betrachtet gehörte Klein
Lobke seit 1643 zum Amt Ilten. Damals gab es noch keine Bürgermeister, sondern Gerichtsvögte.

Die Gerichtsvögte wurden vom Kloster Wienhausen eingesetzt. Im vorigen Jahrhundert wurden sie durch
gewählte Bürgermeister abgelöst. Der erste war Johann Hinrich Lüders. Er soll das Amt von 1843 bis
1860 ausgeübt haben. In seine Amtszeit fällt die Verkoppelung der etwa 400 ha großen Feldmark. Viele
Jahre war Albert Pröve Bürgermeister. Während seiner Amtszeit hat sich Klein Lobke für damalige
Verhältnisse zu einer wohlhabenden Gemeinde entwickelt. Der letzte Bürgermeister war Carl Dörrie.
Durch die Gemeindereform, die 1974 in Kraft trat, endete die Selbstständigkeit Klein Lobkes. Klein Lobke
wurde der Stadt Sehnde angegliedert und wird seither von dort verwaltet. Wir wurden mit Sehnde
und Gretenberg als Ortschaft "Sehnde-Mitte" zusammengeschlossen.

Die Entwicklung unseres Dorfes ist im wesentlichen durch die Landwirtschaft geprägt. Die Dorfgemeinschaft
wird bis heute durch die Feuerwehr und den Schützenverein sowie andere Gemeinschaften geprägt.

Auch die Kreisreform, die ebenfalls 1974 verwirklicht wurde, brachte eine große Veränderung. Aus den
ehemaligen Kreisen Hannover, Springe, Neustadt und Burgdorf entstand der neue Landkreis Hannover.

Zwischenzeitlich ist der Landkreis mit der Stadt Hannover zur "Region Hannover" zusammengeschlossen.

Anläßlich der Feiern zum 100jährigen Jubiläum der Feuerwehr und zum 50jährigen Jubiläum des Schützenvereins
wurde zum 825. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung von Klein Lobke in einer Feierstunde am
1. Mai 2003 ein Gedenkstein aufgestellt.

Quelle: Jubiläumsfestschrift zum 100/50jährigen Jubiläum